40-jähriges Dienstjubiläum von Erich und Doris Wolf

 

 

Erich und Doris Wolf aus der Schulzenstraße wurden am Erntedanksonntag für 40 Jahre  Messnerdienst geehrt. Hierfür erhielten Sie von Pfarrer Schaan eine Dankurkunde, ein Geschenk der Kirchengemeinde und von Dekan Finzel einen Gruß.

Am Erntedanksonntag fand in der evangelischen Kirche Öschelbronn eine äußerst seltene Ehrung statt. Erich und Doris Wolf aus der Schulzenstraße feierten ihr 40-jähriges Dienstjubiläum als Messner.

Ein Jubiläum  ist immer ein ganz besonderes Fest und bietet den Betroffenen Anlass das Vergangene zu bedenken und dankbar Resümee zu ziehen.

Im Sommer 1965 suchte der damalige Pfarrer Nickel eine Nachfolge für das aus Altersgründen ausscheidende Messnerehepaar Gloß. Mehrmals wurde dieses Amt im Gottesdienst abgekündigt. Bei Erich Wolf wurde der Ruf immer stärker und seine innere Stimme sagte ihm, dass er diesen Dienst übernehmen sollte. Die damalige Gemeindeschwester Rosa bestärkte ihn in seinem Entschluss und so wurde das Ehepaar Wolf am Erntedanksonntag 1965 offiziell in das Amt eingeführt. Gleich zu Beginn der Tätigkeit wurde den Zweien klar, dass dieses Amt die ganze Familie fordern würde. Die drei Töchter des Jubelpaares waren ebenso zur Stelle, wie auch anfänglich noch Martha Wolf, die Mutter von Erich Wolf . Vielschichtig waren die Aufgaben des Messnerehepaares: anfallende Reparaturen wurden möglichst selbst erledigt, der Altarschmuck stammte aus dem liebevoll gepflegten Garten von Doris Wolf, auch der Hefekuchen für das Abendmahl wurde von der Messnersfrau selbst gebacken. Es ist gerade für die jüngere Generation fast unvorstellbar, dass Erich Wolf noch bis 1980 jeden Samstagabend den Koksofen in der Kirche schüren musste. Gelegentlich wurde auch Sonntagmorgens um 4.00 Uhr aufgestanden – denn die Gottesdienstbesucher sollten es warm haben. Auch war das Glockengeläut noch nicht elektronisch programmiert. Für jeden Gottesdienst, für Hochzeiten und Beerdigungen war der Gang zur Kirche unerlässlich. Im Winter wurde rechtzeitig der Schnee geräumt, im Sommer die Grünanlagen ausgeputzt. Immer war es in der Kirche und um die Kirche blitzblank sauber, das war gerade in der nassen Jahreszeit eine aufwendige Prozedur. In die 40 Jahre fielen natürlich auch einige umfangreiche bauliche Veränderungen. Der alte Kirchplatz mit der Kirchenmauer – dies denkt natürlich nur noch der älteren Generation – wurde umgestaltet, das Kirchendach renoviert und der Speicherboden ausgebaut. Eine Innenrenovierung und zwei Außenrenovierungen fielen in diese Dienstzeit. Immer wieder konnte Erich Wolf durch sein fundiertes Fachwissen die Bauarbeiten begleiten. Oft legte er dabei selbst mit Hand an.

Von 1977 bis 1994 übernahm das Ehepaar Wolf neben ihrer Messnertätigkeit auch den Hausmeisterdienst im Gemeindehaus. Auch hier wurde in diesem Zeitraum das komplette Gemeindehaus umkonzipiert und das Gebäude umfangreich umgebaut. Wer diese Zeit miterlebt hat, kann anerkennend zustimmen mit welch schwierigem Spagat die Wolfs den Umgang mit der übermütigen Jugend und den Schutz und die Ordnung eines gepflegten Gemeindehauses meisterten.

Die Messners durchlebten inzwischen vier hauptamtliche Pfarrer und vier Vertreter in der Vakanzeit.

„Mit allen sind wir gut ausgekommen und die Arbeit hat uns immer viel Freude bereitet“, so die einstimmige Meinung der beiden Jubilare, „denn mit guten Messners gibt es eben keine Verständigungsschwierigkeiten“. Solange die Gesundheit mitspielt und sie noch jeden Sonntag die Kraft haben, werden die Wolfs auch fernerhin in der Öschelbronner Kirche als Messner anzutreffen sein.

Erich und Doris wir danken euch recht herzlich.


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